Das kurze, doch vielseitige Leben des Dr. Günther Hecht (1902 – 1945): Vivarienfreund und Feldherpetologe, Freikorpskämpfer, Museumszoologe, Fachautor, Rassenideologe und politischer Agitator

Das kurze, doch vielseitige Leben des Dr. Günther Hecht (1902 – 1945): Vivarienfreund und Feldherpetologe, Freikorpskämpfer, Museumszoologe, Fachautor, Rassenideologe und politischer Agitator

Von Hans-Joachim Paepke, Potsdam

Zusammenfassung

Seit seiner Kindheit interessierte sich Günther Hecht (1902-1945) für die Herpetologie und Vivaristik. Von 1917 bis 1934 publizierte er viele einschlägige Arbeiten und gründete 1918 gemeinsam mit anderen die Vereinigung „Salamander“. Als junger Mann kämpfte er bis 1922 in Freikorps gegen die französische Rheinarmee. Nach seinem Studium der Naturwissenschaften promovierte er 1930 in Berlin mit einer Arbeit über die Schlangengattung Tropidonotus. Wegen der harschen Kritik der führenden deutschen Herpetologen Lorenz Müller und Robert Mertens an einigen Ergebnissen seiner Dissertation und auch wegen seiner betont nationalsozia-listischen Einstellung, bekam Hecht im Zoologischen Museum Berlin keine Kustodenstelle, wie er sie mehrfach angestrebt hatte, sondern er wurde nur befristet in den Ausstellungen des Museums beschäftigt. Auch der Versuch, als Berufsschriftsteller zu leben, war wenig erfolgreich. Deshalb wechselte er 1937 zum „Rassenpolitischen Amt der NSDAP“, wurde hier wissenschaftlicher Referent und publizierte mehrere rassenpolitische Arbeiten. Seine Spuren verlieren sich im April 1945 auf den Schlachtfeldern rund um Potsdam bei Berlin. Hiermit wird die Lebensgeschichte von Günther Hecht erzählt und eine Bibliographie seiner Arbeiten (ohne Artikel in Tageszeitungen und Illustrierten) gegeben.

Summary

The brief but many-faceted Life of Dr. Günther Hecht (1902 – 1945): Vivarium Keeper and Field Herpetologist, Free Corps Fighter, Museum Zoologist, Author, Race Ideologist and Political Agitator: Since his childhout Günther Hecht (1902-1945) was interested in herpetology and vivaristics. From 1917 up to 1934 he wrote many papers about, and in 1918 he foundet (together with others) the organization „Salamander“. Beside this, he fighted as young man against the French Rhineland-army up to 1922. After his studies he got the P. D. in Berlin in 1930, with a paper about the snake genus Tropidonotus. Because of the harsh criticism by the leading German herpetologists Lorenz Müller and Robert Mertens about some results in his paper and also because of his strong nationalsocialistic conviction he got a provisorical job in the exhibition of the Zoological Museum of Berlin only but no curatorship what he strived for. An attempt as professional writer was also not very successful. So in 1937 he leaved the museum for the profession of an expert of race-politics in the “Rassenpolitisches Amt der NSDAP”, the office of race-politics of the leadership of the nationalsocialistic party, where he published a number of papers about. The traces of G. Hecht disappeared in the battlefields around Potsdam near Berlin in the april of 1945. With this a lifestory is given of him as well as a bibliography of his papers (without articles in newsletters and magazines).