Die Feuersalamander des Konrad Lorenz (1903 – 1989)
Von Erhard Thomas, Budenheim bei Mainz
Zusammenfassung
Die Zoologen Konrad Lorenz (1903-1989), Österreich, und Nikolaas Tinbergen (1907-1988), Niederlande, haben die vergleichende Verhaltensforschung begründet. Basis für ihre Arbeit war zunächst die vorurteilslose Beobachtung des Verhaltens der Tiere.
Im Vergleich zu Tinbergen ist die große Zahl der durch Lorenz untersuchten Tierarten bemerkenswert. Dabei war das erste aller Tiere, mit dem er in nähere Beziehung kam, ein Feuersalamander (Salamandra salamandra), den er bereits erhielt, als er erst etwa vier Jahre alt war.
Kurz darauf gebar der Salamander 44 Larven in einer Wasserschüssel. Mit Hilfe der Kinderfrau gelang es, zwölf von diesen über die Metamorphose hinaus aufzuziehen. Darüber hat Lorenz im Rahmen autobiographischer Angaben berichtet, die zuerst in den USA veröffentlicht wurden und auch in einer deutschen erweiterten Fassung erschienen sind. Zu einzelnen Angaben aus dieser Zeit werden nachfolgend Hinweise gegeben, die das Thema in größerem Zusammenhang betreffen oder auch geeignet sind, die Persönlichkeit von Konrad Lorenz deutlicher zu charakterisieren.
Summary
The Austrian zoologist Konrad Lorenz (1903-1989) and his Dutch colleague Nikolaas Tinbergen (1907-1988) cofounded the discipline comparative ethology. Basis of their work was first of all the direct, uninfluenced observation of animal behavior. The large number of animal species studied by Lorenz is remarkable, particularly when compared with Tinbergen. The first animal he ever came in touch with in his life was a firesalamander (Salamandra salamandra), which he got when he was just about four years old. This salamander gave birth to 44 larvae and, thanks to the help of his nanny, it was possible to raise twelve of them to the terrestrial stage. This was reported by Lorenz in an autobiographic context which appeared first in the United States but subsequently also in an extended German version. Some aspects of this time are discussed below, as far as they concern a wider context or are suitable to throw new light on Konrad Lorenz‘ personality.