Bemerkungen zur Inschrift des Frontispiz von Rösel von Rosenhofs Werk über die „Historia naturalis ranarum nostratium / Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes“

Bemerkungen zur Inschrift des Frontispiz von Rösel von Rosenhofs Werk über die „Historia naturalis ranarum nostratium / Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes“

Von Wolfgang Böhme, Bonn, & Moritz Böhme, Bremen

Zusammenfassung

Die von Rösel von Rosenhof benutzte und als leicht beschädigt dargestellte Inschrift auf dem Gedenkstein des Frontispiz seiner „Historia naturalis ranarum nostratium / Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes“ erweist sich (vervollständigt) als wörtliches Zitat eines Hexameters aus den „Georgica“ (Bücher über das Landleben) des römischen Dichters Publius Vergilius Maro. Bei Vergil – von Johann Heinrich Voss klassisch-hexametrisch übersetzt – ist diese Zeile ursprünglich auf Bienen bezogen, und die Beziehung Vergil / Bienen wurde später auch von Wilhelm Busch in einer seiner Bildergeschichten aufgegriffen. Rösel münzte das Zitat auf Amphibien (und ein Reptil) um.
Durch die persönlichen Beziehungen von Voss mit den Familien Boie und Niebuhr gibt es auch beim Vergil-Übersetzer eine Rückkopplung zur Herpetologie.

Summary

The inscription used by Rösel von Rosenhof on the commemorative stone of the frontispiece of his famous work „Historia naturalis ranarum nostratium / Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes“ (=„Natural history of the frogs of our country“) which is figured in a slightly damaged, incomplete way, turns out to be the literal citation of an hexameter of the „Georgica“ (books on country life) by the famous Roman poet Publius Vergilius Maro. Vergilius originally referred with this line – translated into German by the famous Johann Heinrich Voss in likewise hexametric verses – to honeybees. This relationship between the poet and bees inspired later the German poet and draughts-man Wilhelm Busch in one of his humorous sketches. Rösel altered the context of this verse towards amphibians (and a reptile).
The personal relationships between Vergilius‘ translator with the families Boie and Niebuhr allow a back coupling to herpetology.